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Hessen: Erkennen und Verringern der Grundlast

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen sind verschiedene Projekte initiiert und durchgeführt worden. Im Hochschulbereich wurden bzw. werden eine Reihe dieser Projekte von HIS-HE begleitet. Zu nennen ist insbesondere das Projekt „CO2-Bilanz für hessische Hochschulen“, das auch Bestandteil des Projekts „CO2-neutrale Landesverwaltung“ des Landes Hessen ist.
Unter dem Titel „Energieeinsparung an hessischen Hochschulen“ hat die hessische Landesregierung unter anderem das Projekt „Erkennen und Verringern der Grundlast in hessischen Hochschulen“ unter der Leitung von HIS-HE beauftragt. Die Ergebnisse sollen im Anschluss auch andere Hochschulen des Landes für das Thema sensibilisieren und konkrete Handlungsmöglichkeiten für einen effizienten Umgang mit Energie im Hochschulbetrieb eröffnen.
Zielsetzung ist dabei einerseits das Erkennen sowie Ausweisen der Grundlast und andererseits das Prüfen von potenziellen Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Von Bedeutung ist hierbei auch die Struktur der Energieversorgung. Eine wichtige Kenngröße ist die zu einem definierten Zeitpunkt bezogene Leistung, aus der sich über die Zeit der Lastverlauf darstellen lässt. Diese setzt sich grob aus einem festen und einem variablen Teil zusammen. In diesem Projekt geht es speziell um die Betrachtung des festen Anteils, der Grundlast. Eine Grundlast lässt sich prinzipiell für alle Energieträger ausweisen, also z. B. auch als Bestandteil in Gas-, Wärme- oder Kältenetzen. In dieser Untersuchung wird im Wesentlichen die Grundlast im Bereich des elektrischen Stroms betrachtet. Sie gibt die Belastung eines Stromnetzes an, die während eines Tages nicht unterschritten wird. Das bedeutet, die Grundlast ist zu verstehen als derjenige Anteil der elektrischen Last im betrachteten Zeitraum, der ständig messbar ist, also insbesondere auch nachts und an Wochenenden sowie während der vorlesungsfreien Zeiten. Dieser Anteil der Last wird im Wesentlichen nicht vom Nutzerverhalten beeinflusst – abgesehen von Geräten und Anlagen im Standby-Betrieb und besonderen Nutzungszeiten.
Das mit Unterstützung der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführte Projekt hat Einsparmöglichkeiten offenbart und muss noch einem Praxistest unterzogen werden. Es ist dabei grundsätzlich zu erwarten, dass die Reduzierung der Grundlast eine geeignete Vorgehensweise ist, die zu deutlichen Einsparungen führt. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die systematische Herangehensweise ggf. mit einem nicht unerheblichen Datenerfassungsaufwand verbunden ist.
Der im Rahmen des Projekts entwickelte Leitfaden soll noch einem Praxistest an weiteren Hochschulen unterzogen werden. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden zu weiteren Anpassungen führen.
Das Projekt wurde bereits im Jahr 2013 begonnen, mit Unterbrechungen fortgeführt und im März 2018 abgeschlossen. Eine Weiterentwicklung des im Rahmen des Projekts entwickelten Leitfadens ist vorgesehen.

Projektmanagement

Joachim Müller
Ralf-Dieter Person
Cord Wöhning