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Hochschulinterne Steuerung durch Finanzierungsformeln und Zielvereinbarungen

Eine an Zielen und Leistungen ausgerichtete interne Verteilung der staatlichen Haushaltsmittel gewinnt für die Hochschulen im Zuge der Orientierung an neuen Steuerungsmodellen zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Hochschulen setzen hierfür interne Finanzierungsformeln ein und schließen Zielvereinbarungen mit ihren Fakultäten ab.

Die aktuell vorliegenden Erfahrungen mit diesen Instrumenten standen am 22./23. November im Zentrum einer HIS-Tagung in Hannover. Mehr als 120 Experten aus Hochschulverwaltung und Hochschulforschung nahmen daran teil. Die konkrete Umsetzung von Finanzierungsformeln und Zielvereinbarungen an einzelnen Hochschulen und Fakultäten wurde in mehreren Themenblöcken vorgestellt. Außerdem thematisierten die Fachleute, welche Anforderungen der Einsatz neuer Steuerungsinstrumente an das Verständnis und die Ausübung von Leitung an den Hochschulen stellt. Aus unterschiedlicher disziplinärer Perspektive diskutierten sie, inwieweit eine leistungsorientierte Steuerung angesichts der organisationsspezifischen Besonderheiten überhaupt an Hochschulen umsetzbar ist. Ein Beitrag aus dem Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS) zu internationalen Trends im Hochschulmanagement rundete das Programm ab.

Insgesamt zeigte sich, dass Hochschulen und Fakultäten das strategische Steuerungspotenzial primär in internen Zielvereinbarungen sehen, insbesondere im Hinblick auf qualitative Entwicklungsziele. Bei den Finanzierungsformeln wird der Vorteil eher in gewonnener Transparenz sowie im Schutz vor diskretionären Eingriffen bei der Ressourcenverteilung lokalisiert. Deutlich wurde außerdem, dass vielfach Rahmen- und Systembedingungen im Hochschulwesen – wie etwa gering ausgeprägte organisationale Hierarchien oder knappe Mittelausstattung – die Wirkung neuer Steuerungsinstrumente begrenzen. Diese hängen in Akzeptanz und Wirkung stark von der Kompetenz der jeweiligen Leitungspersonen ab. Bisher fehlt es allerdings noch an empirisch basierten Untersuchungen, die die tatsächlichen Auswirkungen neuer Steuerungsverfahren in der Praxis beurteilen. Mehrfach wurde daher die Forderung nach einer verstärkten empirischen Wirkungsforschung laut – eine Herausforderung, der HIS sich in Zukunft zunehmend stellen wird.

Die Beiträge der Tagung werden Anfang 2007 in einer Tagungsdokumentation publiziert.