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10. Forum Energie an der Technischen Universität Clausthal

Energie, Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Vizepräsidentin Irene Strebl ging in ihrem Grußwort auf den Wandel ein, der durch Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit auch an der TU Clausthal grundlegende Veränderungen mit sich bringt.

Die Sicht der Hochschulleitung und des Gebäudemanagements wurden aus der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg präsentiert durch Jörg Stahlmann und Meik Möllers. Wie wichtig die Unterstützung der Aktivitäten durch die Hochschulleitung ist, zeigt sich in den erfolgreich umgesetzten Projekten, die zum großen Teil auf Basis von Intracting im Rahmen eines Rücklagenmanagementsystems finanziert worden sind.

Von der Technischen Universität Berlin stellten Barbara Münch und Dr. Jörg Romanski die Planung und Umsetzung der Klimaschutzvereinbarung vor. Darin enthalten sind 34 Maßnahmen – von der Energetischen Sanierung und dem Neubau von Universitätsgebäuden über den Ausbau erneuerbarer Energien, Mobilitätskonzepten, Digitalisierung sowie Integration von Nachhaltigkeit in Studiengänge.

klik – klimakonzept2030 – Leopold Schick und Dr. Uwe Pfründer berichteten über das Klimakonzept der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die aktuellen Bauprojekte. Letztere nicht ohne einen kritischen Blick darauf, was Bauen auch für die Umwelt bedeutet. Das Ziel: Klimaneutralität bis 2030 verbunden mit einer Campusentwicklung basierend auf nachhaltiger Erneuerung und nachhaltigem Wachstum .

Universität und Forschungszentrum zusammen, das ist das Karlsruhe Institut für Technologie, kurz KIT. Theresa Schlegel benannte die Herausforderungen an die Energieversorgung, welche geprägt sind durch Versorgungssicherheit, Finanzierbarkeit, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität, gesellschaftliche Akzeptanz und zeitliche Umsetzbarkeit. Verschiedene Szenarien wurden dazu betrachtet und münden in einem flexiblen Modell.

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war das Thema Intracting. Vielen ist das Thema eines Forschungsprojekts von Prof. Dr. Jens Knissel an der Universität Kassel bereits aus Veröffentlichungen bekannt. Neben den Ergebnissen des mittlerweile abgeschlossenen Projekts stellte Prof. Knissel auch das neue Szenarientool zur Unterstützung der Intracting-Projektdurchführung vor. Im Anschluss zeigte Dirk Schnurr Ergebnisse und Erfolge aus der praktischen Anwendung von Intracting an der Universität Kassel. Finanziert wurden damit Projektstellen, der Zubau von PV-Anlagen und eine Verdoppelung des verfügbaren Investitionskapitals für Energiesparmaßnahmen auf fast eine halbe Million Euro.

Cord Wöhning von HIS-HE stellte das Projekt der Nationalen Klimaschutzinitiative Energieeffizienz und Klimaschutz an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) vor. HIS-HE hat hierzu ein Projekt mit insgesamt neun HAW gestartet, das die Erarbeitung von praxistauglichen Interventionsstrategien zur Energieeinsparung zum Ziel hat.

Dass Nachhaltigkeit und Gebäudeautomation gut zusammenpassen, wurde von Prof.-Dr. Martin Becker von der Hochschule Biberach erläutert. Automatisierung wird als ein entscheidender Faktor zur Erreichung der Klimaschutzziele gesehen. Technisches Monitoring (TMon) und speziell Energie-Monitoring sind wichtige Werkzeuge für Transparenz und gezielte Betriebsoptimierung.

Mit der Digitalisierung im Gebäudemanagement, von der Erfassung bis zur Verarbeitung von Energiedaten ist Marco Della Penna vertraut. Als Unternehmensgründer und Entwickler ist er ein ausgewiesener Fachmann in der Welt der Kommunikation im Bereich Automation. Netzwerke in der Gebäudeautomation und Berechnungen sind dabei die zentralen Elemente. App-basierte Lösungen sowie KI-basierte Analysetools sind bereits im Einsatz und bestimmen die Zukunft.

Anja Zink von HIS-HE stellte Ergebnisse aus HIS-HE-Projekten und zum Thema Mobilität vor. Dabei ging es um Untersuchungen zur Mobilität, Erfahrungsaustausch zum Betrieb von E-Ladesäulen sowie Elektromobilität an hessischen Hochschulen. Neben der Fahrzeug-Mobilität wird aktuell von HIS-HE auch ein Projekt zum Dienstreisemanagement und Klimaschutz durchgeführt.

Zum Abschluss stellte Rechtanwalt Sebastian Igel von der Energie-Admin AG Hannover den Bezug zur aktuellen Situation mit steigenden Energiepreisen und Versorgungsunsicherheiten her. Der Wegfall der EEG-Umlage stellt eine Vereinfachung dar, ist aber nicht unbedingt der Grund, auf ein Messkonzept zu verzichten. Stärker wiegt im Augenblick jedoch die aktuelle Preis- und Liefersituation. Dramatisch stellt sich dabei die Gaspreisentwicklung dar.

Die Teilnehmenden haben die Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch in der denkmalgeschützten Aula der TU Clausthal sehr intensiv genutzt. Workshops als Ergänzung zu den Vortragsthemen und die abendlichen gemeinsamen Treffen ermöglichten weitergehende Kommunikation und Vernetzung.

Die Veranstaltungsdokumentation (Beiträge) sind auf den HIS-HE-Webseiten verfügbar: https://his-he.de/veranstaltungen/forum-energie-2022