Da die Teilnehmer:innen der Workshops zur Evaluation des Studienassistenten nicht im gleichen Raum zusammenkommen konnten, übertrug HIS-HE den Design Thinking-Ansatz als Kreativtechnik auf ein virtuelles Format. Im Rahmen des Workshops sollte unter anderem mit der Persona-Methode gearbeitet und sollten interaktive Tools genutzt werden. Die Persona-Methode ist ein von Alan Cooper entwickelter Ansatz der Zielgruppenanalyse. Aus Anwender:innenzentrierter Sicht wird ein vertieftes Hineinversetzen in potentielle (Software-)Nutzer:innen ermöglicht. Im Vorfeld hatte HIS-HE fünf Personae entwickelt, die alle Studienphasen entlang des Student-Life-Cycle abdecken und heterogene Studierendentypen umfassen.
Insgesamt zeigte sich, dass es den Workshop-Teilnehmer:innen mithilfe der Persona-Methode einfacher fiel, Ideen im Hinblick auf innovative Funktionalitäten und zu technischen Aspekten des Studienassistenten zu generieren. In einer zweiten Workshop-Reihe konnte mittels der sogenannten AU-HOW-NOW-WOW-Matrix, die vom belgischen Center for Development of Creative Thinking entwickelt wurde, die Vielzahl der ursprünglich generierten Ideen auf eine überschaubare Anzahl reduziert werden. In der Matrix wurden sämtliche Ideen vier Quadranten zugeordnet, die die Dimensionen „Aufwand“ (hoch/gering) und „Originalität“ (hoch/gering) umfassten.
Die eingesetzten Methoden erwiesen sich für die intendierte Weiterentwicklung des digitalen Studienassistenten als in hohem Maße wirksam. Die ausgeprägte Interaktivität des genutzten Design Thinking-Formats und die Wahl weiterer Kreativtechniken und digitaler Tools kompensierten die erwarteten Nachteile der Durchführung von Distanzworkshops in vollem Umfang. Welche positiven Effekte sich mit den eingesetzten Methoden im Hochschulkontext erzielen lassen, beleuchtet HIS-HE in der Veröffentlichung „Der Design-Thinking-Ansatz als Kreativtechnik in virtuellen Workshops“ in der HIS-HE-Reihe „Forum“ (Nr. 2/2022).