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Berlin: Reorganisation der Verwaltungsstruktur von drei künstlerischen Hochschulen in Berlin – Machbarkeitsstudie

Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Berlin hat im November 2003 HIS beauftragt, gemeinsam mit den Hochschulen

Optimierungspotenziale und mögliche Kooperationsfelder in den zentralen Hochschulverwaltungen zu ermitteln. Die von der Expertenkommission Kunsthochschulen attestierte hohe künstlerische Excellenz der Ausbildung soll durch eine geeignete Verwaltungsorganisation sichergestellt werden.

Anlass und Zielsetzung

Anlass des Projekts war die Veränderung des Status’ der drei Kunsthochschulen, die am 1. Januar 2004 zu Vertraghochschulen des Landes Berlins geworden sind. Mit dieser Statusänderung ist eine Reform der Hochschulsteuerung verbunden; die Hochschulen übernehmen eine Reihe zusätzlicher Aufgaben, wie die Einführung einer Kosten-Leistungsrechnung, Erstellung von Struktur- und Entwicklungsplänen, Lieferung von Leistungsberichten, Bewirtschaftung eines Globalhaushalts, Übernahme der Personalwirtschaft und der Bauunterhaltung, Bildung eines Hochschulrates, Einführung eines Flächenmanagement. Diese zusätzlichen Aufgaben müssen mit dem vorhandenen Personalbestand bewältigt werden; zudem verlieren die drei Hochschulen aufgrund der Realisierung von kw-Vermerken in den nächsten Jahren weitere personelle Resssourcen.

Ziel des Projekts war es, Optimierungspotenziale in den zentralen Verwaltungen der drei Hochschulen auszumachen und Arbeitsbereiche zu identifizieren, in denen die drei Hochschulen ihre Verwaltungsaufgaben in Kooperation gemeinsam erledigen können. Ebenso sollte die Möglichkeit einer Übernahme von Servicefunktionen durch größere Hochschulen geprüft werden.

Weiterhin bestand das Ziel der Untersuchung darin, Vorschläge für mögliche Kooperationsformen zu unterbreiten, in denen nicht nur die mit dem Status der Vertragshochschule verbundenen Aufgaben bewältigt werden können, sondern vor dem Hintergrund knapper Ressourcen die Hochschulen auch zukünftig ihren Anspruch auf künstlerische Exzellenz einlösen können.

Die institutionelle Selbständigkeit der Hochschulen galt es zu wahren und zu sichern.

Arbeitsschritte

  • Interviews mit den Kanzlern zwecks erster Grobanalyse von Verwaltungsphilosophie, Zielvorstellungen und Verwaltungsabläufen in den drei Hochschulen sowie Benennung von Potenzialen für die Zusammenarbeit/ Kooperation
  • Erhebung quantitativer Daten und Informationen zur Aufbau- und Ablauforganisation der drei Hochschulverwaltungen
  • Qualitative Erfassung von Aufgaben der Hochschulverwaltungen
  • Interviews mit den Referatsleitern in der Verwaltung der Hochschulen sowie ausgewählten VertreterInnen der Fachgebiete
  • Diskussion von Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation zwischen wirtschaftlich und organisatorisch selbständigen Einheiten
  • Betrachtung der spezifischen Rahmenbedingungen im Hochschulbereich des Landes Berlin
  • Diskussion der vier Modellvarianten:
    • die Optimierung der Verwaltungsstrukturen durch einen OE-Prozess
    • die Übernahme von Einzelaufgaben durch eine der drei Hochschulen
    • die Übernahme der Verwaltungsaufgaben durch eine andere Hochschule/Universität und
    • die kooperative Wahrnehmung der Verwaltungsaufgaben in KompetenzCentren
  • Differenzierte Darstellung des von HIS präferierten Modells der Gründung von fünf KompetenzCentren in den Arbeitsfeldern: Personal, Haushalt/Finanzen/Controlling, Studierenden- und Prüfungsangelegenheiten, Gebäudemanagement und Informationstechnologie

Veröffentlichungen

Prüfung von Kooperationspotenzialen in der Verwaltungsstruktur der drei künstlerischen Hochschulen – Hochschule für Musik ‘Hanns Eisler’, Hochschule für Schauspielkunst ‘Ernst Busch’, Kunsthochschule Berlin-Weißensee in Berlin. Hannover März 2004 (unveröffentlichter Abschlussbericht)

Projektmanagement

Dr. Peter Altvater