Psychologisch-psychotherapeutische Hochschulambulanzen sind Einrichtungen der Universitäten, die für die Belange von Forschung und Lehre Psychotherapien durchführen und seit vielen Jahren auch mit den Krankenkassen abrechnen (dürfen). Die damit verbundenen organisatorischen und praktischen Herausforderungen haben in der Praxis zu einer Vielzahl an Geschäftsformen und Organisationsmodellen dieser Einrichtungen wie auch zu einem gewissen ‚Exotenstatus‘ geführt.
In den letzten Jahren sind die Ambulanzen allerdings stärker ins Bewusstsein der Universitäten gerückt. Durch die 2020 erfolgte Reform des Psychotherapeut:innen-Gesetzes (PsychThG) stehen diese Einrichtungen neuen Anforderungen in der Lehre gegenüber, was zu inhaltlichen, organisatorischen aber auch räumlichen Veränderungen und in vielen Fällen zu stark steigenden Flächenbedarfen führt. Beispielsweise müssen ausreichend große Patient:innenzahlen nicht nur für klinische Studien sondern vermehrt auch für fachpraktische Unterrichtselemente erreicht werden, so dass neben dem üblichen wissenschaftlichen Personal zusätzlich ausgebildete Therapeut:innen beschäftigt werden.
HIS-HE hat im letzten Jahr die Raum- und Flächenbedarfe psychologisch-psychotherapeutischer Hochschulambulanzen untersucht, um die Bemessungssystematik und die verwendeten Referenzwerte zu überprüfen und Flächenbedarfe zukunftsfähig ermitteln zu können. Geklärt werden sollten die Fragen, wie die Unterbringung von Studierenden und Personal, aber auch didaktische Modelle, Forschungsprojekte und räumliche Organisationsmodelle Einfluss auf die Raum- und Flächenbedarfe nehmen.
HIS-HE stellte die Ergebnisse dieser Studie in einem Online-Vortrag am 27.06.2023 vor um mit einem Fachpublikum aus Hochschulambulanzen wie auch Hochschulverwaltungen und Ministerien darüber zu diskutieren.