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Notfall- und Krisenmanagement als eine Aufgabe des Gebäudemanagements

Zum 11. HIS-HE-Forum Gebäudemanagement am 14./15. März 2018 in Hannover

„Sicherheit auf dem Campus“ war der Titel des Einstiegsvortrags der Veranstaltung. Was Sicherheit auf dem Campus bedeutet und welche Sicherheitsaspekte dabei eine Rolle spielen, stellte Prof. Dr.-Ing. Hans Gerber, 1. Vizepräsident der Beuth Hochschule Berlin, vor. Er zeigte die verschiedenen Sicherheitsaspekte von einem Bedrohungspotenzial bis hin zu Angsträumen auf dem Campus auf. Wichtig sei bei der Betrachtung geworden, dass bei der Thematik der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse, denn die Technik allein funktioniere nicht ohne den Menschen, so Gerber. Die Technik ist nachgeordnet und soll dem Menschen dienen. Hierauf ist der Fokus bei allen Maßnahmen zu legen. Ein weiterer wichtiger Aspekt beschäftigte sich mit der Kontinuität. Bei allen Maßnahmen von der Sensibilisierung der Mitarbeiter bis hin zu Schulungsmaßnahmen sei gerade im Kontext von Hochschulen auf die Verstetigung hoher Wert zu legen.
Ein Managementsystem zur Bewältigung von Krisen und Notfällen aufzubauen, bedarf großer Anstrengungen. Und diesen Anstrengungen hat sich die Universität Rostock seit 2006 gestellt – mit Erfolg. Ziel war es, so Kerstin Suckow, Sachgebietsleiterin Logistik und Krisenmanagement der Universität Rostock, durch definierte Handlungs- und Alarmierungsabläufe sicherzustellen, dass die Voraussetzungen für eine schnellstmögliche Rückführung in den Normalzustand geschaffen werden konnten. Dabei galt es, Abläufe zu standardisieren und Kommunikationsstrukturen aufzubauen und sicherzustellen. Ausgangspunkt für alle Aktivitäten war ein Rektoratsbeschluss, damit Organisationsstrukturen des Krisenmanagements in die Hochschulstrukturen implementiert werden konnten. Ausgeweitet wurde der Aufbau eines hochschulübergreifenden Krisen- und Notfallmanagements durch die Bildung eines Netzwerkes zwischen den Hochschulen in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Diese haben einen übergreifenden Krisen- und Notfallplan gemeinsam erarbeitet, welches vom Bildungsministerium Zustimmung erfahren hat.
Welches die Aufgaben eines Krisenstabs sind und was bei der Zusammensetzung zu beachten ist, stellte Ulf Krüger vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe anschaulich dar. Bei der Definition einer Krise wurde deutlich, dass bei einer Krise – im Gegensatz zu einem Notfall – diese mit einer normalen Ablauforganisation nicht mehr bewältigt werden kann und besonderer Organisationsformen bedarf. Ein von ihm verwendetes Bild, war das des Schwarzen Schwans. Mit dem Schwarzen Schwan wird ein Ereignis bezeichnet, welches selten und höchst unwahrscheinlich ist, aber mit dem es sich beim Auftreten – in diesem Fall der Krise – auseinanderzusetzen gilt. Die Herausforderung liegt in der Überlegung, welche „schwarzen Schwäne“ auftreten können. Ein wichtiger Grundsatz ist laut Krüger, dass sich ein Krisenstab immer an den vorhandenen Strukturen und Fachkompetenzen der Alltagsorganisation ausrichten und sich daran anpassen sollte. Strukturen, u. a. Kommunikationssysteme, die im Alltag nicht verwendet werden, sollten auch nicht im Extremfall einer Krise verwendet werden, da dann ein routinierter und somit sicherer Umgang fehle.
Weitere Themen beschäftigten sich mit der Radikalisierung an Hochschulen. Durch den Experten Nils Böckler vom Institut Psychologie und Bedrohungsmanagement wurden Hintergründe und Informationen für den Teilnehmerkreis fundiert dargestellt. In einem moderierten Gespräch gab Steffen Kissinger, Kanzler der Technischen Hochschule Brandenburg, seine Erfahrungen aus einer sorgfältig geplanten Notfallübung mit verschiedenen Notfallszenarien unter Großeinsatz der Feuerwehr wieder.
Das nächste Forum Gebäudemanagement findet im März 2019 in Hannover statt.