„Beide Seiten gewinnen, wenn Hochschulen unterschiedlichen Typs sich zusammentun. Für die Profilbildung vieler Hochschulen wird das in Zukunft sogar unverzichtbar sein“, betonte Bundesbildungsministerin Annette Schavan bei der Vorstellung der sieben erfolgreichen Kooperationsprojekte, die von ihrem Ministerium in den nächsten drei Jahren mit jeweils bis zu 600.000 Euro jährlich gefördert werden. Ihr gehe es dabei auch um eine Veränderung der Wahrnehmung, so Schavan. „Auch mit einem Fachhochschulabschluss lässt sich ein Doktortitel machen.“ Das Promotionsrecht verbleibt allerdings ausschließlich bei den beteiligten Universitäten.
Eine Jury unter dem Vorsitz des Generalsekretärs der VolkswagenStiftung, Wilhelm Krull, wählte die sieben Vorhaben aus den insgesamt 90 eingereichten Antragsskizzen aus. „Wir sind beeindruckt von der hohen Zahl der eingegangenen Bewerbungen und der Beteiligung vieler herausragender Wissenschaftler. Dies belegt das Potenzial für die Zusammenarbeit von Fachhochschulen und Universitäten in Forschungskollegs“, erklärte Krull. Die ausgewählten Vorhaben hätten alle sowohl durch ein hervorragendes Forschungs- als auch ein gut durchdachtes Qualifizierungskonzept überzeugt.
Ausgewählt wurden Vorhaben aus der Gesundheitsforschung, der Medizintechnik, der Bioverfahrenstechnik, der Energieforschung, der Sicherheitsforschung und der Werkstoffforschung. Folgende Universitäten und Fachhochschulen werden für ihre Forschungskooperationen gefördert: die Universität Göttingen und die Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen; die Universität Magdeburg und die Fachhochschule Brandenburg; die Universität Witten/Herdecke und die Hochschule Osnabrück; die Universität zu Lübeck und die Fachhochschule Lübeck; die Hochschule Mannheim, die Universität Freiburg, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Heidelberg und die Universität Darmstadt; die Technische Universität Kaiserslautern und die Fachhochschule Trier; die Universität Halle-Wittenberg und die Hochschule Anhalt.
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) begrüßte die Förderentscheidung. HRK-Präsidentin Margret Wintermantel sprach von „hoch interessanten Perspektiven für die angewandte Forschung in Deutschland“. Positiv bewertete sie insbesondere die Zusammenarbeit bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses: „Damit erhalten die Absolventinnen und Absolventen bessere Karriereperspektiven und das Forschungspotenzial der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften wird voll genutzt“, so Wintermantel in Bonn. Die Verknüpfung der spezifischen Forschungspotenziale von Universitäten und Fachhochschulen könne wesentlich zur Sicherung der technologischen Spitzenstellung Deutschlands beitragen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich auch der Wissenschaftsrat für gemeinsame Promotionskollegs von Universitäten und Fachhochschulen ausgesprochen. (tab)
Quellen: BMBF, HRK, Tagesspiegel