Zur HIS-Publikation Forum Hochschule 12|2008
Durch die im Zuge des Kostendrucks entfachte Diskussion um nachhaltiges Bauen und die Anwendungsmöglichkeiten von Public Private Partnership-Modellen im Hochschulsektor setzen sich immer mehr Entscheidungsträger aus Hochschulleitungen und Landesministerien mit den Anforderungen an ein lebenszyklusorientiertes Management ihrer Hochschulgebäude auseinander.
Obgleich im ersten Veranstaltungsteil der Fokus auf Modellen des Lebenszyklusmanagements von Hochschulimmobilien lag, verwies Dr. Friedrich Stratmann, Leiter des HIS-Unternehmensbereichs Hochschulentwicklung, in seinem einleitenden Impulsvortrag zunächst auf die Interdependenz der an Hochschulen parallel existierenden Research-, Student- und Ressource-Life Cycles und stellte anschließend die Bedeutung von infrastrukturellen Supportleistungen für einen erfolgreichen Wissenschaftsbetrieb heraus. Im folgenden wurden anhand zweier ausgewählter Beispiele für wirtschaftlich (Hochschule Bremen) bzw. rechtlich selbständige Hochschulen (Universität Göttingen) Rahmenbedingungen aufgezeigt, die ein lebenszyklusorientiertes Liegenschaftsmanagement von Hochschulen begünstigen und dabei kurz- bis mittelfristig bauliche Anpassungen hochschulischer Immobilien an veränderte Bedürfnisse des Wissenschaftsbetriebs ermöglichen.
Im zweiten Teil der Veranstaltung lag der Schwerpunkt dann auf den Instrumenten, mit deren Hilfe ein lebenszyklusorientiertes Immobilienmanagement umgesetzt werden kann. Der Verfahrensablauf bei der Einführung eines Kostenrechnungs- und Controllingsystems im Bau- und Bewirtschaftungsbereich von Hochschulen wurde dabei ebenso vorgestellt und kontrovers diskutiert wie die Anforderungen an die Einführung eines CAFM-Systems im hochschulischen Gebäudemanagement. Ein positiver Erfahrungsbericht zur umfassenden CAFM-Einführung an der Stiftungsuniversität Göttingen rundete diesen Programmteil ab.
Der dritte Tagungsabschnitt begann mit einem Übersichtsvortrag zu den Möglichkeiten der Lebenszykluskostenberechnung von Immobilien. Neben möglichen Strukturierungsansätzen für den Aufbau eines Kennzahlensystems wurde auf die Gefahrenpotentiale bei der Interpretation von Kennzahlen und Benchmarks hingewiesen.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden ausgewählte Ergebnisse des vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) unter der Forschungsinitiative Zukunft Bau geförderten Forschungsvorhabens Lebenszyklusorientiertes Management von Hochschulliegenschaften (LEMA) präsentiert. In diesem von der Bauhaus-Universität Weimar und der HIS GmbH in Kooperation durchgeführten Forschungsprojekt hatten ein Dutzend Hochschulen Neubau- und Sanierungsvorhaben auf deren PPP-Eignung hin prüfen lassen. Anhand dieser potentiellen PPP-Projekte konnten im Rahmen der Forschungsarbeit qualitative und quantitative Faktoren identifiziert werden, die eine Berücksichtigung von PPP – als eine alternative Beschaffungsvariante zum konventionellen Hochschulbau – empfehlen.
Die Printversion von “Lebenszyklusmanagement/PPP an Hochschulen” können Interessenten gegen eine Schutzgebühr von 20 ¤ direkt bei HIS bestellen. Die gesamte Publikation steht alternativ als PDF-Download kostenlos zur Verfügung.