Arbeitspapier der Kanzlerinnen und Kanzler an deutschen UniversitätenFür die 85 Seiten umfassende Schrift zeichnet Dr. Rainer Ambrosy von der Universität Duisburg-Essen (UDE) verantwortlich, der den zuständigen Arbeitskreis seit 2009 leitet. Mitautoren sind Dr. Michael Breitbach (Justus-Liebig-Universität Gießen), Dr. Harald Gilch (HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V.), Michael Strotkemper (UDE) und Hans-Joachim Völz (Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin).
Ambrosy: „Wenn von Steuerung die Rede ist, so umfasst dies das zielgerichtete Analysieren, Gestalten und Verändern von Strukturen und Prozessen, unter denen die jeweilige Dienstleistung an der Hochschule erbracht wird. Im Arbeitsalltag geht es zum Beispiel darum, neue, zusätzliche oder auch veränderte Aufgaben in bestehende Strukturen zu integrieren.“ Anhand von Fallbeispielen aus verschiedenen Universitäten wird beleuchtet, wie sich die Anforderungen gewandelt haben und wie man ihnen am besten begegnet. Steuerungsinstrumente sind u.a. Zielvereinbarungen, Budgetierung, Nutzerbefragungen, Prozessanalysen und -optimierung.
„Es darf aber nicht übersehen werden“, so Ambrosy weiter, „dass dem Reformwillen von Hochschulen Grenzen gesetzt sind: Das Erbringen bestimmter Dienstleistungen ist ihnen teilweise vorgeschrieben. Sie sind gehalten, dazu arbeitsteilig mit anderen Behörden oder Ämtern zusammenzuarbeiten. Deshalb müssen Hochschulen für sich klären, welche Steuerungsmöglichkeiten sie für ihre Reformagenda überhaupt nutzen können, zum Beispiel zur sinnvollen Verteilung knapper Ressourcen.“
Das Arbeitspapier zeigt auf, dass es im Gesamtkomplex der Hochschul-Organisation zahlreiche Ansatzpunkte für Steuerungsentscheidungen gibt: Sie reichen von der grundsätzlichen Frage nach dem Dezernatszuschnitt, über die Zusammenlegung oder Trennung organisatorischer Einheiten bis hin zur Stellenbildung in den Abteilungen und deren finanziellen Auswirkungen auf den Personal- und Sachmittelhaushalt. Das HIS-Institut für Hochschulentwicklung hat als Partner der Hochschulen die Beiträge der Autoren des Arbeitskreises um Aspekte aus praxisbezogenen Projekten ergänzt.