Energie ist aktuell ein zentrales Thema für Hochschulen. Hierfür sorgen nicht nur massiv gestiegene Energiepreise und der daraus resultierende Wunsch, Kosten einzusparen, sondern auch die europäischen Richtlinien zur Energieeffizienz und ihre Umsetzung in nationales Recht. Die damit einhergehende Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) zwingt u. a. durch den verbindlichen Energieausweis für Gebäude zur aktiven Auseinandersetzung mit der Thematik. Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH hat in diesem Zusammenhang ein Projekt mit mehr als 30 Hochschulen durchgeführt, das Hochschulen, Hochschulkliniken und Forschungseinrichtungen konkrete Handlungshilfen für den Aufbau eines Energiecontrollings und die Verbesserung der Energieeffizienz gibt.
Der Abschlussworkshop des HIS-Projekts “Energiecontrolling und Energieeffizienz in Hochschulen” fand am 28.11.2006 in Hannover statt. 20 Projektbeteiligte aus 16 Hochschulen präsentierten und diskutierten die erarbeiteten Ergebnisse zu Themen wie Energieausweis für Gebäude, Technische Maßnahmen und Betriebsoptimierung, Energetisches Benchmarking, Aufbau und Einführung eines Energiecontrollings, Energiedatenerfassung und Energiecontrolling im Rahmen des Kaufmännischen Gebäudemanagements sowie Kennzahlen für die Kosten-/Leistungsrechnung und nicht-investive Maßnahmen.
Auf besonderes Interesse stieß der Ansatz, nutzungsbezogene Kennwerte und Bewertungsfaktoren für die häufig sehr heterogen genutzten Hochschulgebäude zu entwickeln, um diese besser miteinander vergleichen und – was angesichts der zunehmenden finanziellen Eigenverantwortung der Hochschulen besonders interessant ist – Energiekosten verursacherbezogen abrechnen zu können.
Bei der Ergebnisdiskussion entwickelten die Teilnehmer auch Perspektiven für eine weitere Vertiefung der Aktivitäten. So soll auf Basis der Ergebnisse gemeinsam mit HIS neben nutzungsbezogenen Energiekennwerten auch die Erstellung eines Muster-Pflichtenheftes für ein Energiemanagementsystem vorangetrieben werden.