Zum 18. Forum Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Hochschulen
Die Landesunfallkasse (LUK) Niedersachsen und die HIS Hochschul-Informations-System GmbH veranstalteten ihre gemeinsame Tagung nun schon zum 18. Mal. In diesem Jahr fand das Forum vom 13. bis 15. September an der TU Braunschweig statt.
Schon lange beschäftigen sich die Fachkräfte für Arbeits- und Gesundheitsschutz nicht bloß allein mit der Beurteilung von Gefährdungen am Arbeitsplatz und der Prävention von Unfällen. „Die Anforderungen steigen, denn neben diesen klassischen Aufgaben wird für die Sifa die Kommunikation mit Kunden, aber auch über ihre eigenen Leistungen in der Hochschule immer wichtiger“, kommentiert Joachim Müller von der HIS GmbH die Lage.
Ab 1. Januar 2011 werden die Aufgaben und Einsatzzeiten von Sifa und Betriebsärzten gesetzlich neu geregelt. Die neue Vorschrift der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung sieht dann für die Sifa eine Grundbetreuung mit fest vorgegebenen Einsatzzeiten – ähnlich dem derzeitigen Verfahren – und einen zusätzlichen flexiblen Anteil vor.
Verschiedene Vortragende des diesjährigen Forums, darunter Dr. Günter Müller Heidt von der LUK Niedersachsen zu der Gesetzesänderung selbst, griffen die Rolle der Sifa auf und eröffneten eine angeregte Diskussion. „Mit der veränderten Vorschrift wird auch der Stellenwert der Sifa neu definiert. Spätestens 2011 ist hierzu eine große Diskussion an den Hochschulen zu erwarten“, fasst Urte Ketelhön von der HIS GmbH die Einschätzungen der Tagungsteilnehmer/innen zusammen.
Ketelhön weiter: „Deshalb sollten sich die Sifa an den Hochschulen schon jetzt ganz bewusst mit ihrer Rolle auseinandersetzen, um sich auf die zu erwartende Diskussion vorzubereiten.“ Die Landesunfallkassen kündigten an, die Hochschulen in diesem Prozess zu unterstützen und demnächst spezielle Auslegungshilfen zur Neuordnung der Arbeitsaufgaben und -zeiten auszuarbeiten.
Ein weiterer Themenschwerpunkt drehte sich um eine der klassischen Fragen des Arbeitsschutzes: Was ist eigentlich unter einem biologischen Arbeitsstoff zu verstehen? Hierzu konnten die Teilnehmenden ihr eigenes Wissen zu Beginn des Vortrags von Dr. Elke Frenzel von der LUK Bayern testen. Die Referentin stellte anschaulich Maßnahmen zum sicheren Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen vor und machte deutlich, wie wichtig die anfängliche Einstufung der Stoffe in die richtige Kategorie ist. Hiervon hängt ab, welche gesetzliche Grundlage greift und welche Sicherheitsmaßnahme die passende ist, beispielsweise die richtige Kennzeichnung von Laborräumen.
Die Inhalte der Tagung spiegelten die vielfältige Bandbreite der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes in Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen wieder. Sie reichten von den Anforderungen an eine Sicherheitsorganisation und deren Akteure, der praxisgerechten Umsetzung von rechtlichen Neuerungen bis hin zu anschaulichen Erfahrungsberichten zum Gesundheitsmanagement.
Neben den Fachvorträgen bot das Forum Gelegenheit für den Austausch über konkrete Praxistipps. Im kommenden Jahr wird das Forum Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in Hochschulen vom 19. bis 21. September 2011 in Dresden stattfinden.