Zum HIS-HE-Forum Bedrohungsmanagement 2016 am 23. und 24.11.2016 in Hannover
Das Implementieren eines Bedrohungsmanagements wird immer ein Prozess bleiben, der auch und insbesondere von der Fallarbeit inspiriert sein wird. Dr. Jens Hoffmann (IPBm) schilderte einleitend die häufige Musterhaftigkeit und die damit einhergehenden Alarmsignale, die zielgerichteter Gewalt voraus gehen; hier spielt auch der Begriff des „Ungerechtigkeitssammlers“ hinein. Das Bedrohungsmanagement guckt genau auf solche Verhaltensmuster. Für das Management ist eine Organisation vor Ort erforderlich, die langfristig aufgestellt ist, personell kompetenzbasiert besetzt ist, um eine fachlich fundierte Risikoeinschätzung vornehmen zu können. Eine intensive Vernetzung ist Grundvoraussetzung. Je Fall wird ein Verantwortlicher benannt, der „dranbleibt“ und eine Falldokumentation führt. „Wir sehen ein Verhalten, das Anlass zur Sorge gibt“ und führen ein Gespräch, mit positiver Grundhaltung. Jens Hoffmann stellt abschließend plastisch fest: „Bedrohungsmanagement ist kein Fertighaus“ und skizzierte zentrale Strukturelemente des Bedrohungsmanagements.In Gesprächen auf dem Podium und mit dem Auditorium wurde deutlich, dass Hochschulen für die Bereiche Safety und Konflikte Ressourcen und Organisation geschaffen haben, die Berührungspunkte mit dem Bedrohungsmanagement haben, dieses jedoch inhaltlich nicht leisten. Herausgestellt wurde der heute sehr hilfreiche Kontakt zur Polizei, der mit seinen Präventionsabteilungen wichtige Hilfestellungen bietet.Die Ambivalenz einer offenen Hochschule und einem Höchstmaß an (gefühlter) Sicherheit wird dem Wissenschaftsbetrieb weiter immanent sein, stellt Joachim Müller fest; das Bedrohungsmanagement, so Jens Hoffmann, wird daher ein zentrales Qualitätsmerkmal für Hochschulen sein können.Die Veranstalter werden 2017 mit der Thematik „Radikalisierung und kulturelle Brüche“ das Forum fortsetzen.