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Branchentreff Arbeitssicherheit: 80 Teilnehmende diskutieren Herausforderungen & Gefährdungen im Arbeitsschutz an Hochschulen

Forum Arbeitsschutz 2022: Work in Progress fand vom 5. – 6. Dezember 2022 als informatives und interaktives Präsenzformat in Hannover statt

Am ersten Veranstaltungstag wurde der Bogen gespannt von organisationalen Fragen des Arbeitsschutzes über Brandschutz und Asbest im Gebäudebestand bis hin zum Notfallmanagement an Hochschulen. In der Keynote von Prof.in Dr. Hiltraut Paridon wurde das Spannungsfeld zwischen der Verhaltens- und Verhältnisprävention an Hochschulen thematisiert. Da die gesellschaftliche Tendenz, Verantwortung immer stärker in den individuellen Bereich zu verlagern, auch im Hochschulkontext Eingang findet, kann dies zu einer Aufweichung der Maßnahmenhierarchie, das heißt der Verhältnisprävention führen. Gerade weil an Hochschulen eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung herrscht, ist und bleibe die Verhältnisprävention wichtig.

Im nächsten Programmpunkt stellte Nadine Grothey, Fachplanerin Brandschutz der Gloria GmbH, eine neue Entwicklung mit Nachhaltigkeitspotential im Brandschutztraining vor: den Virtuell Reality Firetrainer und seine Einsatzmöglichkeiten. Er konnte vor Ort auch getestet werden.

Der Input zum aktuellen Stand und den Entwicklungen beim Thema Asbest im Gebäudebestand stieß auf besonders großes Interesse. Denn nahezu jede Hochschule mit Gebäuden älter als 1993 muss sich mit dieser komplexen Problematik befassen. Eindrücklich waren die statistischen Zahlen: rund 88 % aller Todesfälle aufgrund einer Berufskrankheit sind auf Atemwegserkrankungen und somit in der Regel auf Staubbelastungen zurückzuführen. Der 2017 gegründete nationale Asbestdialog strebt eine Änderung der Gefahrenstoffverordnung an, die Informations- und Mitwirkungspflichten für die Veranlasser (Bauherren und Vermieter:innen) von Bauarbeiten beinhaltet. Die EU ist hier im Rahmen des Green Deals bereits weiter, die Asbestgesetzgebung wird verschärft (u.a. deutliche Absenkung des Grenzwerts von 10.000 Fasern/m³ auf 1.000 Fasern/m³), zudem sollen alle EU-Länder zukünftig über ein digitales Gebäudekataster verfügen. Es besteht in Deutschland dringender Handlungsbedarf.

Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages wurde das Notfallmanagement der TU Graz vorgestellt. Die safeREACH GmbH stellte die möglichen Anwendungsfälle (Risiken), technischen Möglichkeiten, Optionen und perspektivischen Entwicklungen ihres Alarmierungssystems vor. Vertreter der TU Graz erläuterten den Prozess der Einführung, von der Inventarisierung der Gebäude/möglicher Adressen, der Klärung und Ausgestaltung der Anwendungsfälle bis zur Wunschformulierung an das System. Auf besonderes Interesse stießen Fragen zu den Implementierungsschritten, wer auf welchem Niveau zum Krisenstab gehört, der Klärung von Anwesenheiten von Verantwortlichen, über welche Kanäle alarmiert wird, ob verfügbares Internet Voraussetzung ist sowie zum Datenschutz. Eine Live-Präsentation eines Alarmfalls rundete den Beitrag ab. Im Zuge der zunehmenden Bedrohungslagen (u.a. Amokläufe und Cyberanfälle) wird das Thema des Notfallmanagements zukünftig verstärkt die Hochschulen beschäftigen.

Zum Auftakt des zweiten Veranstaltungstages referierte Prof.in Dr. Frauke Jahn vom Institut für Arbeit und Gesundheit (IAG) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zu aktuellen Erkenntnissen im Bereich New Work und Mobiles Arbeiten. Dargestellt wurden zunächst Vor- und Nachteile der veränderten Arbeitswelt, Stichworte hierzu sind u.a. zunehmende Vereinsamung und verbesserte Work-Life-Balance.

Im nächsten Programmpunkt stellten Dr. Hans-Joachim Grumbach als Leiter des Sachgebietes Hochschulen und Forschungseinrichtungen der DGUV und Frau Anja Jubelius als Geschäftsführerin des AGUM e.V. zunächst ihre Organisationen vor. In einem moderierten Gespräch berichteten sie aus ihrer Arbeit und von den aktuellen Schwerpunkten. Frau Jubelius hob als gewichtiges Thema die Pflichtenübertragung hervor. Herr Grumbach brachte dem Publikum die Branchenregel Hochschule der DGUV näher. Hier wurden Rückmeldungen der Teilnehmenden abgefragt, die in die nächste Phase einfließen sollen.

Den Abschluss des zweiten Veranstaltungstages bildete der Werkstattbericht zur Reform der DGUV Vorschrift 2 aus Sicht des VDSI, vorgetragen von dem Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Arno Weber. Als eine wesentliche aktuelle Herausforderung bei der Umsetzung der sicherheitstechnischen Betreuung wurde der Fachkräftemangel adressiert. Herr Weber berichtete von der 2016/2017 hausintern durchgeführten Evaluation, auf deren Grundlage 2017 ein Positionspapier veröffentlicht wurde. Die Betreuungsarbeit werde sich perspektivisch durch aktuelle Entwicklungen wie Klimawandel, technischen Fortschritt und neue Arbeitsformen ändern, da sich damit auch Belastungssituationen verschöben. Darüber hinaus machte er auf den für Hochschulen kritischen Punkt aufmerksam, dass derzeit keine Berücksichtigung von Studierenden bei der Grundbetreuung (nur indirekt in der betriebsspezifischen Betreuung) vorgesehen ist. Zum Fahrplan der Umsetzung einer Reform der DGUV Vorschrift 2 skizzierte er zwei Szenarien.

Veranstaltungen

Forum Arbeitsschutz 2022