Die Baukostenrichtwerte-Tabelle der Bauministerkonferenz stellt für den Hochschulbau eine verlässliche und auch im Zuwendungskontext verbindliche Kalkulationsgrundlage für die Kostenplanung dar. Gegliedert in Richtwertgruppen für acht verschiedene Institutsbautypen, zwei Forschungsbautypen sowie sieben weitere monofunktionale Gebäudetypen weist sie flächenbezogene Kostenansätze aus, die ausschließlich und spezifisch dem Hochschul- und Forschungsbau dienen. Neben den Baukosten bedürfen Hochschul- und Forschungsgebäude jedoch auch eines Budgets für Ersteinrichtungsmittel.
Die bislang verfügbaren Ersteinrichtungs-Kostenkennwertbereiche des 35. Rahmenplans für den Hochschulbau beruhten noch auf dem Preis- und Technologiestand von 1990. Im Zuge einer explorativen Fallstudie hat HIS-HE zwischen 2009 und 2014 im Auftrag des interministeriellen HIS-Arbeitskreises Hochschulbau eine vollständige Neuermittlung von Ersteinrichtungskennwerten durchgeführt. Die Studie basiert auf Beispielgebäuden, die in den letzten Jahren in Deutschland realisiert wurden. Hierbei flossen quantitative, aber auch qualitative Daten in die Kennwertbildung ein.
Die neuen Kostenkennwerte sind gegenüber der Baukostenrichtwertetabelle der Bauministerkonferenz weitgehend identisch gegliedert, sodass eine direkte Zuordnung in die bestehenden Richtwertgruppen erfolgt. Punktuell werden diese jedoch weiter differenziert oder abweichende Anwendungsempfehlungen gegeben. Die Kennwerte sind Mittelwerte und enthalten Mehrwertsteuer. Gemäß Beschlusslage werden sie nicht preisindexiert.
VERÖFFENTLICHUNGEN
Ersteinrichtungskosten von Hochschul- und Forschungsgebäuden – Teil 1