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Was lernen Hochschulen und Wissenschaft von anderen Unternehmen?

5. Netzwerktreffen Konfliktmanagement und Mediation der HIS-HE am 10. und 11. Dezember 2014 in Hannover

19.01.2015

Die deutschen Hochschulen stehen unter Reformdruck – und die daraus resultierenden Umbrüche verstärken die Spannungen innerhalb der Institutionen. Der Bedarf an professionellem Konfliktmanagement wächst. Auf dem 5. Netzwerktreffen „Konfliktmanagement und Mediation“ der HIS-Hochschulentwicklung diskutierten 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 10. und 11. Dezember 2014, welche Elemente ein professionelles Konfliktmanagement ausmachen und wie diese in den Hochschulalltag transferiert werden können.

Den Auftakt in die Veranstaltung gestaltete Dr. Heiko Schultz (Kanzler der Bauhaus-Universität Weimar). Dr. Schultz skizzierte die Konflikte, die seine Arbeit als Kanzler der Bauhaus-Universität in den letzten 25 Jahren bestimmt haben. Von besonderer Bedeutung waren dabei Verteilungskonflikte, die Auseinandersetzungen um eine neue Grundordnung und die Entwicklung und Umsetzung des Hochschulentwicklungsplans. Dabei machte Dr. Schultz „seine Prinzipien“ im Umgang mit Konflikten deutlich. Dies seien intensive Kommunikation, möglichst in festen Gesprächsrunden und stets einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Für Dr. Schultz war wichtig, immer berechenbar und glaubwürdig zu sein, denn ein „Taktieren“ sei eher die Grundlage für weitere Konflikte. Er betonte aber auch, dass nicht alle Konflikte lösbar seien; in diesen Fällen bliebe dann nur der Machteingriff oder die Trennung.

Über den Umgang mit Konflikten in einem großen Softwareunternehmen berichtete Jürgen Briem (Leiter interner Mediatorenpool bei SAP AG Walldorf). Briem hat die Idee, Konflikte zu nutzen, um eine in allen Regionen, Bereichen und Hierarchieebenen verankerte Konfliktkultur als Chance für Entwicklung und Wachstum zu nutzen. Er berichtete aus den Ergebnissen einer Untersuchung im eigenen Hause und stellte fest, dass der Mehrwert des Konfliktmanagements für das Unternehmen fraglos sei und intern Interesse an einer Erfolgsmessung und einer Wirkungserfassung vorliege. Dies beziehe sich nicht allein auf die Kosten. Der Return on Invest sei allerdings unbestritten und würde nicht in Frage gestellt.

Die schwierige Ausgangslage einer Konfliktbearbeitung in Polizeiorganisationen (Orientierung durch Dichotomien in Handlungssituationen: Schuld vs. Nichtschuld, Recht vs. Unrecht, Verantwortung vs. keine Verantwortung, angefangen vs. nicht angefangen) nahm Dr. Joachim Kepplinger (Institut Psychosoziales Gesundheitsmanagement, Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, Freiburg) zum Anlass, demgegenüber auf einen engen Bezug zum Thema Gesundheit zu fokussieren. Die Mission seines Instituts bestehe darin, Einfluss auf die Führungs-/Arbeitskultur sowie Strukturen und Prozesse zu nehmen, die persönlichen Konfliktlösungskompetenzen zu stärken sowie Achtsamkeits- und Bewältigungskompetenzen im Umgang mit Belastungen zu fördern und Maßnahmen der psychosozialen Unterstützung nach schwerwiegenden Einsätzen zu koordinieren und zu begleiten.

Den konkreten Weg einer Hochschule hin zu einem integrierten Konflikt- und Bedrohungsmanagement skizzierte Helmuth Gramm (Koordinator Konfliktmanagement/Bedrohungs- und Krisenmanagement/ Gesundheitsmanagement an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg). Heute fußt das Konfliktmanagement der HAW auf einer Dienstvereinbarung aus dem Jahre 2005. Für den Alltagsbetrieb habe die HAW Konfliktlotsen etabliert sowie eine Vertrauensstelle eingerichtet und dabei gute Erfahrungen mit individuellem Coaching gesammelt. Insgesamt würde das Vorgehen durch Pragmatismus und sukzessive Optimierung der Strukturen geprägt.

In der anschließenden Diskussion wurde noch einmal auf die Bedeutung und die speziellen Möglichkeiten der Konfliktprophylaxe eingegangen. Ein Mosaikstein in einem Klima, in dem Konflikte minimiert werden können, sind z. B. eine gute Willkommenskultur sowie zielgruppenspezifische Workshops zur konkreten Verstetigung einer Konfliktkultur.

Die Hochschulvertreter(innen) lobten die sehr dialogorientierte Form der Veranstaltung und waren sich einig, dass Hochschulen in diesem Feld noch viel von Unternehmen lernen können. Dem Wunsch der Teilnehmer(innen) nach einer Fortführung der Netzwerktreffen Mediation und Konfliktmanagement wird die HIS-Hochschulentwicklung auch im Jahr 2015 gerne nachkommen.

Nähere Auskünfte

Joachim Müller